Am 02.02.2023 haben wir bezüglich unserer Petition "Einführung einer Kastrationsverordnung" in der Fachausschuss-Sitzung in Ronnenberg vorgesprochen.
In diesem Zusammenhang haben wir eine von uns erstellte Statistik über die Fundkatzen aus dem Stadtgebiet Ronnenberg (von 2019 bis 2022) erörtert. Für diese Statistik haben wir uns die Zahlen der
Fundkatzen von dem zuständigen Tierheim übermitteln lassen. Unser Nachweis zeigt deutlich auf, dass es im Verhältnis zu den Einwohnern mehr Fundkatzen in Ronnenberg gibt als beispielsweise im
Stadtgebiet Hannover.
Hannover 2022 pro 10.000 Einwohner: 2,12 Fundkatzen;
Ronnenberg 2022 pro 10.000 Einwohner: 5,28 Fundkatzen!
Die Fundzahlen im Stadtgebiet Hannover sind seit Einführung der Kastrations-verordnung (Inkraftsetzung 01.01.2019) deutlich zurückgegangen. Die Tabelle aus Ronnenberg wies ausschließlich die Zahlen des zuständigen Tierheims aus (da Ronnenberg mit diesem den Kooperationsvertrag hat). Die Katzen, die über uns bzw. über 2 andere Vereine versorgt wurden, beinhaltet die Tabelle nicht. Von daher ist davon auszugehen, dass die Zahl der Fund- und Streunerkatzen noch deutlich höher ist.
Wir erörterten ausführlich die Problematik in Bezug auf Fund- und Streunerkatzen, für die die Städte verantwortlich sind und nicht die Tierschutzorganisationen. Um sich dieser Verantwortung zu
entziehen, werden allerdings Pauschalen von den Städten und Gemeinden an das zuständige Tierheim gezahlt, welches sich dann kümmern muss. Das löst das
eigentliche Grundproblem, dass sich Katzen ungebremst vermehren, aber nicht.
Letztendlich hatte die Verwaltung enormen Bedarf, Verständnisfragen ausräumen zu lassen und wir haben versucht, die Fakten aufzuzeigen. Das Problem der Fund- und Streunerkatzen wurde bisher ausgeblendet, da angenommen wurde, dass die Stadtverwaltung durch die Verordnung mehr Arbeit damit haben könnte.
Da wir den Eindruck hatten, dass die Verwaltung sich vor der Abstimmung gegen eine Verordnung aussprechen könnte, haben wir deutlich gemacht, dass wir mit sofortiger Wirkung unsere
Tierschutzaktivitäten im Stadtgebiet Ronnenberg einstellen werden. Darüber hinaus würden wir auch noch zwei weitere Vereine dazu animieren, die bisher das
Stadtgebiet Ronnenberg mit abgedeckt haben. Sämtliche Katzennotfälle wären somit NUR NOCH dem zuständigen Tierheim zu melden, welches sich dann allein darum kümmern müsste. Daraus resultierend
würde das Tierheim recht schnell ein Kapazitäts- und auch ein finanzielles Problem bekommen. Die gezahlte jährliche Pauschale der Stadt Ronnenberg würde nicht mehr ausreichen und müsste angehoben
werden. Sämtliche angefallenen Kosten, die wir und auch die anderen beiden Vereine bisher ohne Zuschüsse aus Ronnenberg selbst getragen haben,
müssten wieder vom zuständigen Tierheim aufgefangen werden.
Mit dieser Aussage entbrannte eine laute Diskussion unter den stimmberechtigten Sitzungsteilnehmer*innen. Die Politik stellte der Verwaltung die Frage, warum diese sich so windet, zumal wir deutlich
und nachvollziehbar die Sachlage dargelegt haben. Daneben wurde erwähnt, dass in vielen Nachbargemeinden die Verordnung schon in Kraft getreten sei und Ronnenberg eine der wenigen ist, die die
Notwendigkeit hierzu nicht zu sehen scheint.
Letztendlich haben sich alle Parteien bei uns für die Petition und auch für unsere Tierschutzaktivitäten über die letzten Jahre bedankt.
Es wurde dann seitens der Verwaltung der Vorschlag gemacht, vorerst befristet eine Verordnung
einzuführen. Es wird eine Katzenschutzverordnung geben, die dann ein Jahr in Kraft treten soll. Damit will die Verwaltung überprüfen, ob sie damit verbunden Mehrarbeit hat und sich die Sachlage von
„Katzenproblemen“ entschärft. Sollte der Verlauf nach einem Jahr positiv sein, bleibt die Verordnung bestehen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Ein harter und steiniger Weg hat zumindest zu einem kleinen Erfolg geführt. Und wir sind zuversichtlich, dass die Verordnung auch nach einem Jahr noch Bestand haben wird.
Manche Mühlen mahlen halt ganz besonders langsam…
Herzliche Grüße
Frauke Ruhmann
im Namen des Teams
Die Verwaltung der Stadt Ronnenberg hat unsere Petition, ohne diese dem zuständigen Fachausschuss vorzulegen, auf die Tagesordnung der Ratssitzung vom 15.12.22 setzen lassen. Die Verwaltung ist
der Meinung, dass eine Kastrationsverordnung nicht nötig ist und dementsprechend sollte der Rat mittels Abstimmung über unsere Petition entscheiden.
Uns ist allerdings bekannt, dass unsere Petition von Mandatsträger*innen begrüßt worden ist. Deswegen wurde in der Ratssitzung der Antrag gestellt, die Petition dem zuständigen Fachausschuss
vorzulegen, wie es auch üblich ist. Diesem Antrag wurde stattgegeben und die Petition wurde ins Verfahren aufgenommen.
Wir bleiben am Ball und werden den Verlauf im Auge behalten und bei Bedarf den Mandatsträger*innen Rede und Antwort stehen. Noch besteht Hoffnung, überzeugen zu können, wie unerlässlich auch in
Ronnenberg eine Kastrationsverordnung ist. Insbesondere in Weetzen, Benthe und auch im Stadtgebiet von Ronnenberg gibt es einige Brennpunkte, die den Tierschutzvereinen bekannt sind. In Linderte und
Ihme Roloven häufen sich mittlerweile auch die Meldungen über Katzen.
Derzeit decken 4 (!) Tierschutzorganisationen den Bereich Ronnenberg ab, indem Kastrationsaktionen von verwilderten Straßenkatzen durchgeführt und auch nicht registrierte oder nicht kastrierte
Fundkatzen aufgenommen und über die Organisationen versorgt werden.
Wir möchten ausdrücklich anführen, dass es die Aufgabe der Städte und Kommunen ist, sich der Fundkatzen annehmen zu MÜSSEN.
Es ist gesetzlich geregelt, dass Fundtiere „Fundsachen“ sind und diese der zuständigen Fundbehörde zu übergeben sind.
Durch eine Gesetzesänderung zur Verbesserung der Rechtsstellung des Tieres
(§ 90a BGB) ist bestimmt worden, dass Tiere keine Sachen sind, dennoch aber die für Sachen geltenden Bestimmungen anzuwenden sind. Mangels spezieller Regelungen zu Fundtieren gelten dennoch die
Bestimmungen über Fundsachen, auch wenn die Tierschutzorganisationen bereitwillig zum Schutz der Katzen tätig sind.
Wir sind der Meinung, dass die Verwaltung der Stadt Ronnenberg auch zukünftig nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen sollte und die Tierschützer*innen „die Arbeit machen lässt“ und zudem die
Notwendigkeit einer Katzenschutzverordnung nicht zu sehen scheint, die die Problematik in Bezug auf die Fund- und Straßenkatzen eindämmen würde.
Herzliche Grüße
Frauke Ruhmann
im Namen des Teams
Nachdem wir Anfang des Jahres 5 Petitionen auf die Einführung einer Katzenschutzverordnung in Sehnde, Lehrte, Isernhagen, Burgwedel und Pattensen gestellt haben, kämpfen wir zum Schutz der Katzen weiter. Mittlerweile sind die Verordnungen in Sehnde und Lehrte in Kraft getreten und wir gehen zu 90% davon aus, dass der Rat in Pattensen am 17.11.2022 ebenfalls dafür stimmen wird, nachdem der Fachausschuss in Pattensen einstimmig für die Notwendigkeit gestimmt hat.
Auf Nachfrage in Burgwedel erhielten wir Nachricht von der dortigen Bürgermeisterin, dass unsere Petition dem zuständigen Fachausschuss vorgelegt worden ist und wir demnächst Nachricht erhalten.
Einzig und allein Isernhagen zeigt sich völlig ignorant. Auf mehrere Nachfragen hin, ob nach nunmehr 7 Monaten unsere Petition in Bearbeitung ist, bekamen wir keine (!) Antwort. Wir bleiben aber auch hierzu mit Sicherheit am Ball und lassen uns nicht „kalt stellen“!
Mit heutigem Tag haben wir der Stadt Ronnenberg unsere Petition vorgelegt, da es auch hier eine Vielzahl an herrenlosen Katzen oder auch Fundtieren, die keinem Halter*in zugeordnet werden können, gibt. Auch in diesem Jahr sind schon einige Katzen bei den ortsansässigen Tierschutzorganisationen gemeldet worden: teils waren es sehr kranke Fundtiere, die keinem Halter*in zugeordnet werden konnten bzw. gingen Meldungen über nicht kastrierte Katzenpopulationen ein, die verwildert in Gartenkolonien etc. leben.
Dies muss ein Ende haben. Die Katzen leben zumeist unter erbärmlichen Umständen: unterernährt, krank, von Parasiten befallen und zusätzlich nicht kastriert, was zur Folge hat, dass sie sich rasant vermehren oder aber elendig verenden!
Wir sind noch nicht am Ende angekommen und werden nun noch weitere Petitionen vorbereiten, um in der Region in Hannover zum Schutz der Katzen entsprechende Verordnungen einführen zu lassen.
Herzliche Grüße
Frauke Ruhmann
Im Namen des Teams