Hallo, ich bin Tim und ich bin der Bruder von Tom
Im Mai 2019 sind wir als nur 5 Wochen alte Kitten gemeinsam mit unserer Mama und unseren Geschwistern bei der Katzenhilfe Hannover eingezogen. Ursprünglich kamen wir aus einem Animal-Hoarding-Fall. Bedingt dadurch, dass unser Vater ein Maine Coon ist, sind wir zwei wirklich große kräftige Kater. Dem Tom sieht man es am Gesicht schon an, dass er ein Maine-Coon-Mischling ist. Ich für meinen Teil habe eher einen runden Katerkopf, da sich bei mir eher die Europäisch-Kurzhaar-Rasse durchsetzt.
Schon bald wurde bei uns beiden ein Herzgeräusch festgestellt und auch unserer Betreuerin war es nicht entgangen, dass wir beim Spielen sehr schnell ins Hecheln verfielen bzw. sehr schnell ermüdeten. Es kam der Verdacht auf, dass wir evtl. eine Herzerkrankung entwickeln.
In einem Herzultraschall wurde aus dem Verdacht leider Realität. Es wurde festgestellt, dass wir an HCM erkrankt sind. Das ist eine Herzerkrankung, bei der der Herzmuskel immer weiter fortschreitend verhärtet und damit verbunden kann das Herz irgendwann nicht mehr seiner Arbeit nachkommen und das Blut pumpen. Ja! Das war schon ein Schlag ins Kontor. Wir bekommen nun Medikamente, um das Herz ein wenig zu entlasten. Allerdings ist die Erkrankung weder heilbar, noch durch die Medikamente zum Stillstand zu bringen. Der Herzdoktor hat gemeint, dass die Veränderungen bis zum 5. Lebensjahr fortschreiten können und dass in unserem 5. Lebensjahr (vorausgesetzt wir leben so lange) dann etwas über die Prognose gesagt werden kann. Wir wohnen jetzt seit über zwei Jahren auf unserer Pflegestelle und leider sind unsere Herzwände auch in diesem Jahr weiter verdickt. Zurzeit geht es uns aber den Umständen entsprechend gut, was sich leider ganz schnell ändern kann, meint der Doktor.
Der Verein hatte damals dann entschieden, dass wir auf Grund dieser Erkrankung vorerst nicht vermittelt werden sollen, zumal wir beide auch sehr stressanfällig sind. Ein möglicher Umzug in ein neues Zuhause könnte so einen großen Stress bei uns verursachen, dass wir deswegen Probleme mit unserem Herzen bekommen können. Um uns das zu ersparen, wurde unsere Betreuerin deswegen gebeten, dass wir bei ihr bleiben können. Und so kam es, dass wir Patenkatzen der Katzenhilfe geworden sind, das heißt, der Verein kommt für uns auf.
Auch wenn wir diese schlimme Erkrankung haben, versuchen wir unser Katerleben so gut wie möglich zu leben. Jeden Morgen bekommen wir unsere Herztablette und unsere Betreuerin passt gut auf uns auf. Was auch ganz schön ist, ist, dass es hier auf unserer Pflegestelle einen eingezäunten Garten gibt, den wir nutzen können. Das ist toll, denn nachts sind wir mitunter gerne draußen und fangen Mäuse oder in der Sommerzeit die Nachtfalter. Somit haben wir immer etwas um die Ohren und können uns – trotz aller widrigen Umstände – auch den Wind um die Näschen pusten lassen und die Sonne und die frische Luft genießen.
18.12.2021