Wir können nur immer wieder an Katzenhalter*innen appellieren und darauf hinweisen, dass es äußerst wichtig ist Balkone zu vernetzen - unerlässlich vor allem in höher gelegenen Etagen!
Binnen kürzester Zeit sind bei uns Verlustmeldungen von Katzenbesitzer*innen eingegangen, deren Katzen über den Balkon „verschwunden“ sind.
Ein Kater fiel aus der 5. Etage und wurde erst nach 2 Tagen schwer verletzt gefunden: Es blieb nur noch eine Euthanasie, da der arme Kerl mehr tot als lebendig aufgefunden wurde.
Drei Kätzinnen, die zudem NICHT kastriert waren, haben sich während der Rolligkeit über die unvernetzten Balkone (einer 1. Etage; der andere in der 2. Etage; im 3. Fall von der Dachterasse) aus dem
Staub gemacht und sind seit dem spurlos verschwunden. Diese Kätzinnen werden mittlerweile Kitten auf der Straße geboren haben, die, wenn sie nicht gefunden werden, verwildern und sich damit verbunden
unkontrolliert weiter vermehren!
Ein Kater (7 Monate) fiel aus der 4. Etage und zog sich dabei mehrere Knochenbrüche zu, die aufwändig operativ versorgt werden mussten. Da die Besitzer die Operationskosten mit den
„Anschaffungskosten“ abgeglichen bzw. „die Tierarztkosten“ nicht tragen und sich lieber eine neue gesunde Katze anschaffen wollten, sollte der Kater euthanasiert werden. Dies haben wir verhindern
können und er wurde über eine andere Tierschutzorganisation übernommen, da unser Aufnahmekontingent restlos erschöpft war.
In der Vergangenheit fiel der damals knapp 4 Monate alte Kater Charlie (siehe Bericht) von einer nicht gesicherten Dachterrasse aus der 5. Etage.
Wir übernahmen Charlie damals aus der tierärztlichen Hochschule. Er hatte Knochenbrüche, ein Schädeltrauma, einen gebrochenen Ober- und angebrochenen Unterkiefer, eine geplatzte Lunge und vieles
mehr. Er hat zwar überlebt, auf Grund dieser Verletzungen aber Einschränkungen. Charlie ist auf dem linken Auge blind, sein Bewegungsablauf steuert er nur über die rechte Körperhälfte, die Lunge
arbeitet nur noch eingeschränkt, mehrere OP‘s musste der kleine Mann ertragen, um den Kiefer zu richten. Da er noch im Wachstum war und der Gesichtsschädel weiter wuchs, mussten Ober- und Unterkiefer
operativ angepasst werden (Zahnstellung). Noch heute müssen wir Physiotherapie mit ihm machen, da das Gangbild nicht normal ist. Zudem neigt er unter Aufregung und Stress zu Anfällen… Charlie blieb
als Patentier bei seiner Betreuerin…
Der jüngste Fall: Ein in 2013 geborener Kater fiel ebenfalls aus der 3. Etage vom unvernetzten Balkon und verletzte sich schwerst. Da seine Besitzer dies nicht mitbekommen hatten (sie vermuteten,
dass er über das Treppenhaus, in dem er regelmäßig laufen durfte, verschwunden sei) ist er langsam qualvoll an seinen Verletzungen gestorben.
Wir hören immer wieder, dass die Katzen auch ohne gesicherten Balkon bestens zurechtkommen und „niemals“ springen würden. Wir hören, dass die Katzen nur den nicht vernetzten Balkon nutzen dürfen,
wenn die Besitzer dabei sind.
Wir hören, das alle Vorgängerkatzen auch mit einem unvernetzten Balkon alt geworden sind, wenn wir eine Vermittlung unserer Katzen ablehnen, da nicht die Bereitschaft vorhanden ist, die Balkone zu
sichern.
Letztendlich sind die Katzen die Leidtragenden, da sie entweder qualvoll sterben; nur über aufwändige schmerzhafte Operationen zu retten sind oder aber - was völlig verantwortungslos ist - sich in
freier Wildbahn paaren und vermehren, da sie während der Rolligkeit über den Balkon verschwinden. Ebenso auch Kater, die während der Paarung auf bis zu 3 km rollige Katzen wittern können: Da gibt es
kein halten mehr und sie springen…
Handeln Sie im Interesse Ihrer Katze verantwortungsvoll und vernetzen Sie den Balkon, wenn dies noch nicht geschehen ist.
Sichern Sie ebenfalls Ihre Fenster, da auch hier Gefahr besteht, das die Katze über ein gekipptes Fenster versucht, nach draußen zu gelangen. Gerade nicht kastrierte Wohnungskatzen verschwinden auf
diese Art und Weise oder sterben einen qualvollen Tod, da sie im Fenster hängen bleiben (Kippfenstersyndrom).
Helfen Sie uns in Sachen Aufklärungsarbeit und sprechen Sie Katzenbesitzer*innen darauf an!
Herzliche Grüße
Frauke Ruhmann
im Namen des Teams
Lesen Sie hierzu unseren Bericht zu Charlie, der aus einer 5. Etage von einer Dachterrasse auf den blanken Aspahlt fiel und schwer verletzt erst nach Stunden gefunden wurde…