“Lasst mich gehen. Meine Zeit ist gekommen und meine Kraft am Ende.
Lasst mich gehen. Auch wenn ich weiß, dass es euch sehr schmerzt.
Lasst mich gehen. Ich treffe hinter dem Regenbogen meine Schwester Holly und Freundin Helena und werde an ihrer Seite gut aufgehoben sein.“
Unsere Henriette (links im Bild) hat am Montag ihre letzte Reise angetreten.
Sie zog 2018 mit ihrer Schwester Holly und ihrer Freundin Helena von einer aufgelösten Futterstelle bei uns ein.
Die drei süßen Katzenmädchen wurde damals über aufwändige Tierarztbehandlungen erstmal ordentlich auf die Füße gestellt. Sie wurden zwar Jahre zuvor kastriert und aufgrund ihrer Scheuheit wieder zurückgesetzt und gefüttert, aber nicht mehr tierärztlich versorgt. Alle drei wurden in 2018 auf ca. 9-10 Jahre geschätzt.
Neben aufwändigen Zahnbehandlungen und Bluttests wurde damals bei Einzug auch festgestellt, dass sie FIV positiv sind, weswegen alle drei (auch wegen chronischer Erkrankungen) in Vereinsobhut blieben. Das Trio lebte auf einem unserer Patenplätze ein selbstbestimmtes Leben in einer gesicherten Anlage bei Gaby und ihrem Team, die sich rührend kümmerten.
2022 verlor Holly den Kampf gegen ihr chronisches Herzleiden und verstarb ganz friedlich im Schlaf, genau wie Helena, die bereits 2019 ihrem chronischen Leberversagen erlag. Auch sie verstarb völlig
unerwartet friedlich im Schlaf.
Zurück blieb die kleine Maus Henriette, die nun ihr Leben mit anderen gleichgesinnten Katzen lebte.
Dann, vor ca. drei Wochen, wollte Henriette nichts mehr essen und zog sich zurück. Ein Termin beim Tierarzt ergab, dass sie einen schlimmen Zahn hatte, der entzündet war. Dieser musste entfernt
werden. Vorab wurde ein Blutbild gemacht und die Werte waren tipptopp. Den Eingriff hatte Henriette dann ganz gut überstanden, allerdings muckelte sie so vor sich hin. Sie zeigte sich besonders
anhänglich und schmusig und fraß nur kleinste Portionen oder Leckerlis und das nur unter langem guten Zureden. Weitere Arzttermine konnten ihren Zustand nicht erklären.
Dann von jetzt auf gleich baute Henriette am Wochenende massiv ab. Der damit verbundene Arzttermin am Samstag war aber nicht besorgniserregend. Am Montag allerdings stellten wir Henriette dem Arzt
erneut vor, da sie weder essen mochte noch Häufchen abgesetzt hatte. Dann der Schock: Die Darmtätigkeit hatte sich fast gänzlich abgeschaltet und es drohte ein Darmverschluss. Henriette wurde auf
eine OP vorbereitet und damit verbunden noch einmal ein Blutbild gemacht. Das Ergebnis war vernichtend, denn sämtliche Nierenwerte waren nicht mehr messbar. Auch die anderen Blutwerte waren mit einem
Mal schlecht. Das alles binnen acht Tagen.
Letztendlich wurde festgestellt, dass Henriettes FIV Erkrankung ausgebrochen war, die nun nach und nach alle Organe angriff und abschaltete. Sie war verloren und um sie nicht leiden zu lassen, kamen
wir der Empfehlung der Ärzt*innen nach und ließen sie sanft erlösen.
Mach’s gut kleine Henriette und lass es dir hinter dem Regenbogen bei deiner Schwester Holly und deiner Freundin Helena gut gehen. Henriette wird ihre letzte Ruhestätte in ihrem Zuhause finden, in dem sie die letzten sechs Jahre glücklich war.
Frauke Ruhmann
im Namen des Teams