Hallo, ich bin der kleine Momo!
Etwa drei Jahre jung, ein echter BKH-Mix – und mit einem charmanten Silberblick ausgestattet. Meine Pflegemuttis sagen: Männer mit Silberblick sind besonders sexy – wie
der Typ aus dem 80er-Jahre-Film Highlander. Na, wenn das mal kein Kompliment ist!
Ich bin ein echter Einzelprinz und möchte das auch bleiben. Mädels sind so gar nicht mein Fall – ich bedränge sie, beiße sie und bin
einfach kein Gentleman. Mit anderen Kater-Jungs kann es klappen, aber nur, wenn sie mit meinen speziellen Marotten klarkommen. Ich bin nämlich manchmal ein kleiner Stänkerer und spiele ziemlich wild.
Wer mich also in seine Boyband aufnehmen will, braucht Geduld, Ruhe – und bitte Katzen-Erfahrung.
Ein ruhiger, routinierter Haushalt ohne Kinder oder Hunde ist genau mein Ding. Zu viel Trubel macht mich nervös. Dafür bin ich ein echtes
Kuschelmonster! Ob Kopf, Bauch oder Nase – ich lasse mich gerne verwöhnen und verteile dabei auch mal den ein oder anderen Liebesbiss. Also bitte nicht erschrecken, wenn ich beim Schmusen etwas
übermütig werde. Und ja, eine meiner charmantesten Eigenheiten: Ich liebe es, beim Toilettengang meiner Menschen auf den Schoß zu springen und Streicheleinheiten einzufordern. Schmusibusi
deluxe!
Spielen finde ich großartig – besonders den geheimnisvollen „roten Punkt“ jage ich mit Hingabe. Auch meine Spielangel bringt mich richtig
in Fahrt. Je wilder, desto besser! Beim Futter bin ich ganz unkompliziert: Whiskas und Trockenfutter schmecken mir hervorragend.
Ihr seht: Eigentlich bin ich ein echter Schatz – wenn man meine Eigenarten kennt und liebt.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher als ein Für-immer-Zuhause mit viel Liebe, Zeit zum Kuscheln und Spielen – aber auch mit der nötigen Gelassenheit, wenn ich mal meine
fünf wilden Minuten habe.
Liebe Grüße sendet euch
Momo
Manchmal spürt man nur durch eine Email die Verzweiflung, die sich dahinter verbirgt.
Letzte Woche wurden wir um Hilfe gebeten. Eine Katzenbesitzerin hatte sich für ihren Kater einen 2,5 jährigen
British Kurzhaar-Mix als Katzenfreund angeschafft. Schon beim Betreten der Wohnung, noch in der Transportbox jedoch, wurde Momo aggressiv. So wurde ihm zum Ankommen und
Eingewöhnen ein Gästezimmer eingerichtet, damit er einen sicheren Raum hat, um sich an Geräusche, Gerüche und den neuen Tagesablauf zu gewöhnen.
Von Anfang an griff Momo, der sich beim Abholen beim Vorbesitzer als netter Kuschelkater präsentiert hatte, seine
neue Besitzerin beim Betreten des Zimmers fauchend, spuckend, knurrend und pfotenschlagend an. Hörte er hinter der Tür den Erstkater, attackierte er die Tür.
Ansonsten war er so durch den Wind, dass er die ersten Tage ausser zum Attackieren, das Fensterbrett nicht
verlassen hat.
Da dieser Zustand für alle Beteiligten reiner Stress war, sich nach Tagen keine Besserung zeigte und Frauchen
Angst vor ernsthaften Verletzungen hatte, wandte sie sich an uns um Hilfe.
Im persönlichen Gespräch erfuhren wir dann, dass Momo auch beim Vorbesitzer nur 2 Monate leben durfte.
Abgabegrund war wohl Stress mit/wegen der Kinder. Der Vorbesitzer weigerte sich auch, den Kater zurück zu nehmen. Wo Momo vorher gelebt hat und wie oft er in seinem jungen Leben schon das Zuhause
verloren hat, konnten wir nicht mehr herausfinden.
Die Besitzerin war verzweifelt, sie wusste nicht, wie sie für Momo in seinem aggressiven Zustand ein
verantwortungsvolles neues Zuhause finden sollte. Und das, zur Schonung der Nerven aller Beteiligten, auch noch möglichst schnell.
Desweiteren erzählte sie, dass Momo ausgesprochen geräusch- aber auch berührungsempfindlich sei. Daher war die
laute Baustelle in einem anderen Teil des Hauses vermutlich mit an seinem Verhalten schuld.
Eine unserer sehr erfahrenen Pflegestellen erklärte sich bereit, Momo aufzunehmen und so ist er vor 10 Tagen bei
uns eingezogen. Auf dem Weg dorthin ließen wir ihn vom Tierarzt durchchecken, um organische Gründe für sein Verhalten ausschließen zu können. Die gründliche Untersuchung inkl. Blutbild waren zum
Glück aber unauffällig. So zog Momo knurrend, fauchend, wild schwanzschlagend und mit den Pfoten um sich schlagend mit vor Panik weit aufgerissenen Augen in ein für ihn neues Gästezimmer ein.
Dieses hatten wir schon rechtzeitig vorher mit einem Pheromonstecker bestückt und auch sein Futter wurde und wird
mit einem stressberuhigenden Futterzusatz versehen. Seine Pflegefrauchen, die ihn sehr gut lesen können, bewegen sich mit viel Geduld und Umsicht, setzen sich oft ohne irgendwelche Erwartungen zu ihm
und sind "einfach da".
So hat er schon am zweiten Tag vorsichtig und angespannt um eine Kuscheleinheit gebeten. Und da seine neuen
Menschen rechtzeitig sehen, wenn es ihm zuviel werden könnte, enden diese Kuscheleinheiten immer positiv für ihn und sein Vertrauen wächst langsam wieder.
Die ihm mehrmals täglich angebotenen Spieleinheiten mit der Spielangel nimmt er freudig an. Sie helfen ihm, seine
Anspannung und die überschüssige Energie abzubauen.
Hat am ersten Tag ein kurzes Hundebellen im Treppenhaus noch zu einer aggressiven Attacke der Zimmertür geführt,
fühlt er sich inzwischen sicher genug, es ignorieren zu können.
Für die kurze Zeit, die er erst bei uns ist, hat er sich schon toll entwickelt.
Momo wird bestimmt eine ganze Weile bei uns wohnen, bis wir über eine eventuelle Vermittlung überhaupt nachdenken
können.
Daher suchen wir für Momo Paten, die uns helfen, seinen Aufenthalt und die weiteren Tierarztkosten wie Impfungen
(angeblich ist er regelmäßig geimpft worden; schon sein Vorbesitzer hat aber keinen Impfpass mehr erhalten) zu finanzieren.