Update zu Haustieren der Kriegsflüchtlinge Messegelände Hannover
Gestern Abend, gegen 21.30 Uhr, hat sich die hannoversche Veterinärbehörde bei uns gemeldet, die in den Messehallen vor Ort war.
Es handelt sich derzeit um eine (bisher) überschaubare Anzahl an Haustieren, die die Flüchtlinge mitgebracht haben. Zumeist handelt es sich um Hunde. Die meisten dieser Tiere sind durch polnische
Veterinäre an der Grenze geimpft und gechipt worden (EU-Bestimmungen), bevor sie nach Deutschland eingereist sind.
Die Initiatoren vor Ort haben, nachdem sie mitbekommen haben, dass auch Haustiere mitgebracht wurden, durchdacht gehandelt und Hunde- von Katzenbesitzern getrennt im Verteilzentrum untergebracht, um
das Stresspotential unter den Spezies so gering wie möglich zu halten.
Die Hunde und Katzen befinden sich alle in einem guten psychischen und physischen Zustand! Einige Katzen sind es von der Heimat her gewöhnt, Brustgeschirre (mit Leine) zu tragen und an diesen haben
sie auch nun Bewegungsmöglichkeiten innerhalb der Zeltdörfer. Für Katzen, die diese Brustgeschirre nicht kennen, werden/wurden Zimmerkäfige gestellt.
Die Uli-Stein-Stiftung hat zudem das mobile Tierarztmobil zur Verfügung gestellt, um die nicht geimpften Tiere bzw. bei Bedarf die Tiere versorgen zu lassen.
Vor Ort herrscht laut der leitenden Ärztin der Veterinärbehörde, trotz der allgemeinen angespannten Situation des Erlebten, eine ruhige Atmosphäre. Die Besitzer*innen der Tiere sind dankbar, diese
bei sich haben zu dürfen und nicht auf Pflegestellen abgeben zu müssen.
Auf weitere Kriegsflüchtlinge mit Haustieren ist man eingestellt; auch hierfür wurde seitens der Veterinärbehörde gesorgt. Insbesondere auf die Katzen wird gut geachtet, da die meisten in reiner
Wohnungshaltung gelebt haben. Dementsprechend sind die besonderen Bedürfnisse für die Katzen vor Ort angepasst worden, um diese bestmöglichst während des Aufenthaltes im Verteilzentrum zu betreuen.
Erstaunlicherweise sind auch fast alle Katzen, trotz der Tage der Flucht über weit 1600 km, in guter psychischer Verfassung, was sie der guten Versorgung und Betreuung ihrer Besitzer*innen zu
verdanken haben.
Derzeit werden vor Ort keine weiteren Sachspenden wie Hunde- oder Katzenbetten, Futterschalen, Transportboxen o.ä. benötigt, da diese Bedarfsmittel derzeit ausreichend vorhanden sind. - Sollte,
bedingt durch weitere Kriegsflüchtlinge mit Haustieren, Unterstützung in Form von Sachspenden nötig sein, würden wir erneut berichten und darum bitten. Derzeit sind die Tiere aber über die
Zusammenarbeit der Veterinärbehörde und auch der Tierschutzorganisationen bestens versorgt.
Wer dennoch helfen und unterstützen möchte, kann gerne eine der Tierschutzorganisationen finanziell unterstützen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der hannoverschen Veterinärbehörde, die sich schnell und effektiv auf diese plötzliche
Situation eingestellt und sofort intensiv gekümmert hat. Ebenso bedanken wir uns für die tolle Zusammenarbeit mit anderen Tierschutzorganisationen sowie auch bei den Tierfreunden*innen, die ihre
Hilfe angeboten bzw. gestellt haben.
Herzliche Grüße
Frauke Ruhmann im Namen des Teams
11.03.2022